Nach 4 Jahren ist Schluss – Kultureller Kahlschlag in Kassel

Innerhalb der recht kurzen Zeit hat sich die Perle in Kassel zu einer Institution im Kultur- und Freizeitbereich gemausert. Letzten Sommer, als die Pläne zur „Entwicklung des Areals“ in der Stadtverordnetenversammlung behandelt wurden, mobilisierte die Betreiberin viele Interessierte in die Perle, um über die Zukunft zu sprechen – leider ohne Erfolg. Denn am Wochenende war der Ausverkauf.

Stephanie Schury, kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Eins ist klar: Wir haben zu wenige Kulturorte in der Stadt Kassel. Und die wenigen Orte, die wir haben, sind oftmals zeitlich begrenzt. Auch hier im Falle der Perle, war es von Anfang an eine Zwischennutzung. Aber mit politischem Willen hätte man aus einer Zwischennutzung eine Dauernutzung machen können. Auch die Stadt hat unter Geselle noch Grund verkauft, um die Hotelpläne zu ermöglichen. Letzten Sommer haben Grüne, FDP und CDU dem Hotelbau grünes Licht in der Stadtverordnetenversammlung gegeben und die SPD könnte sich nur zu einer Enthaltung durchringen. Wir standen hier mit einem Nein als einzige demokratische Partei auf der Seite der Kultur, als es drauf ankam.“

Jetzt ist es zu spät – die Betreiberin hat aufgegeben und ein weiterer Kulturort der Stadt Kassel stirbt. Und mit ihm eine letzte grüne Oase in der Innenstadt – die Bäume in dem wunderschönen Hinterhof sind schon gefällt, obwohl der Baubeginn noch nicht feststeht.

Violetta Bock, Mittglied im Ausschuss für Stadtentwicklung, Mobilität und Verkehr sowie im Ausschuss für Klima, Umwelt und Energie : „Stadtentwicklung zugunsten der breiten Bevölkerung geht anders – mehr grün, weniger Hotels. Im Sinne der Nachhaltigkeit und einer zukunftgerechten Stadtentwicklung würde der Stadt ein Erhalt des Stadtgrüns besser zu Gesicht stehen als die Erweiterung zu einem Riesenhotel direkt am Rathaus.“